Spenderprofile
Jerry Bigelow
Jerry ist 38 Jahre alt und alleinerziehender Vater von vier Kindern. Er spendet regelmäßig Plasma. „Ich spende Plasma, weil es mir das Gefühl gibt, anderen zu helfen, erklärt Jerry. „Auch wenn meine Spende für mich persönlich unbedeutend ist, ist es gut zu wissen, dass sie vielleicht ein Leben rettet.” Jerry hat persönliche Erfahrungen mit lebensrettenden Plasmapräparaten gemacht. 1992 hatte Jerry während des Hurrikans Andrew in der Garage seiner Familie Schutz gesucht, als ein Benzinkanister umkippte, sich dessen Inhalt über ihn ergoss und sich entzündete. Er erlitt Verbrennungen zweiten Grades und erhielt während seines wochenlangen Aufenthalts im Miami Burn Center Plasmaprodukte. 2002 wurden dann seine vier kleinen Kinder bei einem schweren Autounfall verletzt und erlitten schwere Verbrennungen. Einer seiner Söhne erlitt Verbrennungen des zweiten und dritten Grades an über 39 % seines Körpers. Ein weiterer Sohn zog sich Verbrennungen zweiten Grades an mehr als 11 % seines Körpers zu. Ein dritter Sohn erlitt Verbrennungen dritten Grades an über 50 % seines Körpers. Jerrys jüngster Sohn wurde mit Verbrennungen dritten Grades an über 69 % seines Körpers am schwersten verletzt. Die Kinder wurden auf der Verbrennungsstation des Shriner Krankenhauses in Galveston, Texas, behandelt, in dem sie während ihres gesamten Klinikaufenthalts und der Erholungszeit Plasmapräparate erhielten. Die Länge des Krankenhausaufenthalts der Kinder schwankte zwischen einem bis sechs Monate. Den Kindern geht es jetzt wieder gut und sie sind sehr aktiv. Jerry wurde zu einem engagierten Plasmaspender. Die vier Kinder halten sich im Spielraum des Austin Bio Med Labors auf, während Jerry das lebensrettende Plasma spendet. Sie malen gerne und spielen mit den anderen Kindern im Spielzimmer, in dem sie schon viele Freunde gewonnen haben. Das Personal des Zentrums freut sich sehr, Jerry als Spender gewonnen zu haben und schätzt die Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, wie dessen Arbeit Leben retten kann.
Heinz Behrmann
Heinz Behrmann (59) leistete am 11. Oktober seine 1300. Spende!
Maximal 45 Spenden darf ein Plasmaspender in Deutschland innerhalb von 12 Monaten abgeben. Da wird schnell klar, wie lange Heinz Behrmann schon dabei ist.
25 Jahre jung war er, als er 1978 zum ersten Mal Plasma spendete. "Bei der ersten Spende", so schildert er, "bin ich noch so aufgeregt gewesen, dass mir gar nicht so gut war während der Spende. Ich bin aber trotzdem wieder hingegangen - und ab dann ging es gut!" Neben dem Motiv der guten Tat für seine Mitmenschen traten später die Faktoren Fitness und Gesundheit in den Vordergrund. 1986, mit 33 Jahren, begann er Langstreckenlauf bis hin zur Marathondistanz zu trainieren, mit einer Bestzeit von 2h 50,41 Min im Jahr 1991. Trotz der Spenden hat er oft noch am gleichen Tag trainiert und ist bis zu 20 km gelaufen, ohne sich erschöpfter zu fühlen als an "spendefreien" Tagen. Als weiteren Pluspunkt nennt er die wichtigen Erkenntnisse aus den Resultaten der Blutdruck- und Pulsmessung und die vielen kontrollierten Blutwerte, die ihm halfen, sich optimal in Form zu bringen und zum Beispiel ein Übertraining und dadurch entstehende Verletzungen zu vermeiden. Dem Langlauf ist der "Marathonspender" bis heute treu geblieben, auch wenn das Streben nach persönlichen Bestzeiten längst vorbei ist. Nach weit über 252 Marathons hat sich Behrmann ehrenamtlich dem Laufsport verschrieben und organisiert seit 1997 den "Kieler Dreileuchttürmelauf". Heinz Behrmann möchte solange es geht weiterspenden und damit "Lebensretter" für andere bleiben. "Mit zunehmendem Alter wird für jeden von uns die Gesundheit immer wichtiger", stellt er fest, "Und, wer weiß, vielleicht werde ja auch ich selbst einmal auf eine lebensrettende Plasmaspende angewiesen sein." Eine Motivation, die vielleicht auch andere anregt, sich für das Thema zu interessieren.
Raymond Guillory and Gordon Buffington
Als Raymond Guillory und Gordon Buffington 1967 begannen, Plasma zu spenden, hatten sie keine Ahnung davon, dass dies der Anfang einer lebenslangen Freundschaft war. Sie waren entschlossen, einen wertvollen Beitrag zu leisten und starteten eine gemeinsame Reise, um Familien zu unterstützen. Inzwischen liegen 40 Jahre treuen und engagierten Spendens hinter ihnen.
Guillory, ein Elektriker aus Sulphur, Louisiana, war Blutspender, als bei ihm ein Antikörper gegen rote Blutkörperchen namens Anti-D festgestellt wurde. Das Blutspendezentrum informiert ihn, dass dieser Antikörper zur Herstellung eines Impfstoffs benötigt wird, der lebensrettend für Neugeborene sein kann. Er wollte helfen, war sich jedoch unsicher, ob er es einrichten könne zweimal die pro Woche Plasma zu spenden, und rote Blutkörperchen von einer anderen Person zu erhalten, um die Stärke seiner Antikörper zu erhöhen. Sein Arzt bestätigte ihm, dass das Verfahren sicher und Plasmaspenden eine gute Sache sei. Guillory hat 1968 zum ersten Mal Plasma gespendet. Seitdem fährt er zweimal die Woche 130 km, um nach Feierabend Plasma zu spenden. Auch mit 74 Jahren ist er immer noch sehr engagiert, ebenso wie seine Ehefrau Gussie, mit der er seit über 50 Jahren verheiratet ist. Auf die Frage, warum er Plasmaspender wurde, antwortete Guillory, „damit die Menschheit besser wird”. Er hätte nie gedacht, dass ihm das Plasmaspenden so viel gibt. Er hat lebenslange Freundschaften mit dem Personal und anderen Spendern geschlossen, insbesondere mit Gordon Buffington.
Gordon besaß den für das Rhesus-Immunglobulin benötigten Antikörper zwar nicht, war jedoch ein guter Kandidat, um den Antikörper zu entwickeln. Nachdem er mehrmals immunisiert wurde und den Anti-D-Antikörper entwickelt hatte, spendete Buffington im Januar 1968 zum ersten Mal Plasma. Er ist berühmt für sein Cajun Gumbo, das er dem Personal des Zentrums immer wieder gerne mitbringt. Auf die Frage, welche Auswirkungen das Plasmaspenden auf sein Leben habe, antwortet Gordon, es habe sein Leben bereichert. Zeit mit dem Personal zu verbringen, sei, wie mit seinen Enkelkindern zusammen zu sein, erklärt Gordon. Neue Spender brauchen meist ein wenig Zeit, aber auch sie integrieren sich in die Gemeinschaft. Der Grund, warum Gordon immer noch spendet? „Weil es einfach notwendig ist”, erklärt er. Seiner Meinung nach sei Spenden außerdem gut für ihn, da es ihn jung und in guter körperlicher Verfassung halte. Der wöchentliche Besuch im Spendezentrum ist für Gordon wie ein Familienbesuch.
Raymond und Gordon tragen dazu bei das Leben von sehr vielen Menschen zu verbessern. Sie sind sehr engagiert anderen zu helfen. Das sei eine Chance aber gleichzeitig auch eine große Verantwortung, wobei keine zeitlichen Parameter ihre Bereitschaft und Großzügigkeit einschränken. Sie werden auch weiterhin spenden und Freundschaften, die sie in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben, pflegen.
Ralf Reidel
Ralf Reidel hat bereits über 430 Mal Plasma gespendet. Nach seiner Flucht aus der DDR im Jahre 1989 ließ sich Reidel in Österreich nieder, wo er auch heute noch wohnt. Er arbeitet als Programmierer für eine 3D-Laserschneidanlage, die Prototypen für die Automobilindustrie fertigt. In den 90er-Jahren begann er Plasma zu spenden. Auf die Frage, warum er sich dazu entschieden habe, ein Plasmaspender zu werden, antwortet Reidel, „Ich habe schon immer sozial sehr engagiert. Obwohl ich mich nicht als jemanden mit einem Helfersyndrom beschreiben würde, bin ich doch jemand, der normalerweise mehr gibt, als er nimmt. Als ich von der Plasmaspende gehört habe, dachte ich, dies sei eine großartige und einfache Art, anderen Menschen zu helfen.” Zwei weitere Faktoren spielten bei seiner Spendebereitschaft ebenfalls eine Rolle. Als Bergsteiger und früherer Motorradfahrer verlor er mehrere gute Freunde durch Unfälle. Obwohl er seinen Freunden nicht helfen konnte, war die Vorstellung, dass seine Spenden Leben retten könnten, sehr ermutigend. Darüber hinaus inspirierte ihn die Geburt seiner Tochter Romana 1997. Der Gedanke, dass sie vielleicht einmal eine Transfusion oder Ersatztherapie benötigen könnte, motivierte ihn weiterzumachen. Mit geringem Zeitaufwand trägt Ralf seit über 20 Jahren dazu bei, die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern und unzählige Leben zu retten. Auf bescheidene Art hat vielen Menschen geholfen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.